Christoph Brech, München
Auszug aus dem Text der Verfasser*innen:
Eine der vielen Bänke der Rheinuferpromenade in Düsseldorf wird aus ihrer ursprünglichen Reihe herausgenommen und quer zu Fluss und Allee gestellt. Analog dazu werden in diesem Bereich auf eine Länge von etwa 14 Metern auch die Betonplatten des Fuß- und Fahrradweges quer verlegt. Auf den Wegen entstehen quer laufende Linien, optische Grenzverläufe. Durch das Querstellen der Wege wird der in den wellenförmigen Betonplatten dargestellte Fluss unterbrochen. Dies kann auch als Metapher für die Lebenslinien der in Konzentrationslagern ums Leben gekommenen
Begründung der Jury aus der Sitzung vom 10. September 2019
Der Entwurf „Quer“ ist wortwörtlich zu nehmen. Eine Sitzbank und die Pflasterung entlang der Promenade werden auf einer bestimmten Länge quer gestellt bzw. quer verlegt. Im Zentrum des neu geschaffenen Raums steht ein gläserner Tetraeder, dessen Beleuchtung im Inneren über LEDs gesteuert werden kann, vor Ort oder weltweit über eine App. Die Jury lobt die starke ästhetische Qualität des Entwurfs. Die Unterbrechung der Muster und Möblierung an der Rheinuferpromenade könnte ein deutliches Zeichen setzen. In der Assoziation zum „Rosa Winkel“ beschränkt sich der Entwurf jedoch inhaltlich zu sehr nur auf die Verfolgung von Männern in der NS-Zeit. Zudem sind Glasarbeiten im öffentlichen Raum besonders anfällig für Vandalismus.