Abgeschlossenes Projekt

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Kritische Masse

A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf, was nicht?“

B „Wie beurteilen Sie die kritische Auseinandersetzung des Entwurfs mit der nationalsozialistischen Aussage des Denkmals?“

C „Wie verbessert der Entwurf den bestehenden Ort?“

D Freie Kommentare

Material

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Plan – A3 (JPG)

Plan – A3 (PDF)

Erläuterungsbericht (PDF)

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Kommentare

Form & Function

02.06.2022 22:35 | D Freie Kommentare | Nihonjin

Die Idee finde ich gut, auf dem Papier als konzeptuelle Idee.

Die Abbildung der “Zumutung” ist sinnlich umgesetzt. Die Verhinderung des Aufmarsches schon im Entwurf des Labyrinthes zu finden, hier noch einmal anspielend auf andere Erzählungen.

Eine Schwäche des Entwurfes sehe ich in dem Material, das in heißen Sommern sehr viel Hitze bindet. Irgendwie scheint auch der Spielplatz zumindest teilweise verschwunden zu sein. Barrierefreiheit hier gar nicht berücksichtigt. Ein menschenfeindliches Areal durch ein menschenfeindliches ersetzen?

unbedingt

03.06.2022 09:56 | AndreasKopp

Der einzig gelungene Entwurf, aus verschiedenen Grünen: Tatsächlich wird der Aufmarschplatz seiner Funktion entzogen. || Dem Grauen wird raumgreifendes Volumen gegeben. || Die straffe Monumentsarchitektur wird entschärft und aufgeweicht; die übermenschliche Heroisierung wird in eine fragile Vergänglichkeit gerückt. || Wenn ich es richtig verstanden habe, korrespondiert die dunkle Masse mit dem Verlauf von Schützengräben von berüchtigten Schachtfeldern der Stellungskriege im Wk 1? Das macht Sinn und entzieht die Gestaltung der rein ornamantalen Gestaltung. || Das Monument wird tatsächlich von der Installation physisch erfasst, berührt und stellt es somit nicht erneut in ein wie auch immer gestaltetes umrahmtes Zentrum. || Grundsätzlich wird die Wirkmächtigkeit des Monuments gebrochen, indem dessen ursprüngliche Gestaltung immer wieder den Blicken entzogen wird, bzw. der Blick darauf fragmentiert wird. || Asphalt als Getaltungsmaterial macht in seiner grafischen Leblosigkeit absolut Sinn. || Die “Muränenlandschaft” wird sicher von zeitgenössischem Publikum umgedeutet und umgenutzt. Konkret wird auch die unbewusst einsetzende glorifizierende Erinnerung entleert, entwertet.

Dem Schlachtfeld fehlen die Opfer

03.06.2022 15:13 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | AndreasLohmann

 

Die kritische Masse soll dem Besucher einen Ausschnitt des typischen Schlachtfeldes aufzeigen und verdeutlichen. Hier fehlen für eine wirkliche Erfahrung aber die Opfer. Tote, zerfetzte Körper würden dem Feld die Erfahrung ermöglichen. So jedoch ergibt sich “nur” ein Spielplatz für Kinder.

Schlachtfeldgedanke

03.06.2022 15:36 | B „Wie beurteilen Sie die kritische Auseinandersetzung des Entwurfs mit der nationalsozialistischen Aussage des Denkmals?“ | AndreasLohmann

Durch den Charakter eines Schlachtfeldes wird der Aufmarschplatz zu dem was der Krieg aus Landschaften macht: Kraterübersähte dunkle Flächen – Schlachtfelder eben.

Jedoch fehlen zur Begrifflichkeit der angestrebten Platzgestaltung die wirkliche Darstellung des Schlachtfeldes. Es fehlen die verdreckten und verstümmelten Soldaten, die ihr Leben für den Wahn der Herrscher gaben. Diese sollen ja aus dem 39er-Denkmal als Rächer wieder aufsteigen.
Ein zusätzlicher Text: “Nie wieder Krieg!” über dem Gittertor würde es abrunden.

Asphalt-Lava

03.06.2022 18:13 | D Freie Kommentare | KlausBuhren

Den ganzen Platz unter eine Asphalt-Lava zu setzen und dabei noch Teile des Spielplatzes einzubeziehen, ist nicht besonders bürgerfreundlich. Das Material wird die Luft weiter erhitzen und ist nicht gut fürs Mikroklima. Gut finde ich an dem Entwurf, dass das Denkmal selbst in “Mitleidenschaft” gezogen wird. Er ist somit der einzige Entwurf, der sowohl Platz als auch Denkmal berührt. Leider aus meiner Sicht mit ungeeigneten Mitteln. Keiner der Entwürfe bricht die bestehende Flächenversiegelung auf.

Ästhetisch eine schöne Idee, jedoch im Umgang schwierig.

03.06.2022 21:41 |  inaki23

Ästhetisch eine schöne Idee, jedoch im Umgang schwierig. Die Barrierefreiheit ist nicht gegeben und schliesst Menschen mit Beeinträchtigung wie etwa Rollstuhlfahrer*Innen aus. Schon alleine aus diesem Grund wäre dies für mich ein Ausschlusskriterium – gerade im Hinblick auf das Menschenbild im Nationalsozialismus.

Meiner Erfahrung nach kann Asphalt im Sommer unter Umständen sehr heiss werden und gar schmelzen.

Besonders gut finde ich die Erinnerung an den 1. Weltkrieg (Schützengräben von Verdun). Die Struktur verhindert nicht nur Aufmärsche, sondern erinnert nun tatsächlich an das große Leid von damals.

Sehr gelungen

03.06.2022 23:17 | B „Wie beurteilen Sie die kritische Auseinandersetzung des Entwurfs mit der nationalsozialistischen Aussage des Denkmals?“ |  M.H.

Ich finde das Konzept sehr gelungen. Dem Denkmal des Faschismus wird durch die eingefügte schwarze Masse der Raum der Entfaltung genommen. Gleichzeit scheint das Denkmal darin unter zu gehen und im Nichts zu verschwinden – und dort gehört seine Strahlkraft und die durch seine Verkörperung vermittelte Ideologie auch hin. Dem Faschismus wird die Möglichkeit seiner Ausbreitung rigoros genommen. Das Objekt wird – zum Glück – unnahbar.

Mein Favorit Nummer zwei

05.06.2022 14:15 | C „Wie verbessert der Entwurf den bestehenden Ort?“ | Duedo99

Ein Eyecatcher und guter Bezug zum Thema, der aber ohne das Video nicht selbsterklärend ist.

1 Pro ABER 3 große Contras

05.06.2022 20:08 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | A.B.

Ich finde es sehr gut, dass hier sowohl der Aufmarschplatz, als auch das Denkmal selbst “entstellt” werden. ABER es gibt auch einige Punkte, die mir an diesem Entwurf NICHT gefallen und zwar:

A) Die Materialwahl – Asphalt nimmt Hitze auf, was dazu führt, dass man sich im Sommer oder bei hoher Sonneinstrahlung dort nicht aufhalten kann ohne sich zu Tode zu schwitzen. Außerdem künstlich eine “Asphaltwüste” zu schaffen, ist nicht nachaltig bzw. umweltfreundlich und passt nicht in eine Zeit, in der das Aufhalten/Verlangsamen des Klimawandels immer mehr und notwendigerweise im Fokus steht.

B) Fehlende Barrierefreiheit – Die implementierte Idee Passanten zu Umwegen zu zwingen, ist zwar nachvollziehbar, schließt aber eine große Gruppe, nämlich Alle mit Gehbehinderungen oder motorischen Einschränkungen (Jung & Alt) von Anfang an aus. Dieser Aspekt ist im Entwurf Irrgarten & Öffnung von Anfang an mitgedacht und entsprechend berücksichtigt worden.

C) Nicht selbsterklärend – Ohne das Video hätte ich die Idee/den Sinn nicht verstanden und das ist meiner Meinung nach sehr problematisch, da auch Passanten/Touristen ohne Erklärvideo mit dem Kunstwerk konfrontiert sein werden.

Unterm Strich überwiegen für mich also die negativen Aspekte.

Blick zurück, ja, aber Blick nach vorne?

06.06.2022 21:51| A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | StefanMaeger

Mir gefällt der Entwurf eigentlich gut, ich finde auch die räumliche Öffnung zum Rhein eine ausgezeichnete Idee, aber ich erkenne sie noch nicht in der Dokumentation. Grundsätzlich frage ich mich, ob es konzeptuell befriedigt, bei einer künstlerischen Antwort auf ein Ehrenmal nur kritisch in die Vergangenheit hinein zu gestalten. Ja, das ist gelungen, aber mir fehlt einfach der Blick nach vorne …

Wieder ein Spielplatz weniger

07.06.2022 08:27 | C „Wie verbessert der Entwurf den bestehenden Ort?“ | MatthiasAmmon

Auf der Rückseite des Denkmals – im Raum der früheren Straßenbahnschleife – steht ein viel genutzter Spielplatz. Ohne auf diesen einzugehen, nimmt die “kritische Masse” auch seinen Raum ein und lässt ihn verschwinden. Den Bürgern wird auf diese Weise nichts zurückgegeben, im Gegenteil: Große, weite Freifläche und ein Spielplatz werden ihnen genommen für ein … Kunstwerk? Der öffentliche und genutzte Raum wird als Leinwand missbraucht.

Bewertung

07.06.2022 21:49 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | Benutzer gelöscht

Dieser Entwurf führt als einziger zur Aufhebung des Aufmarschplatz-Charakters und zeigt darüber hinaus neben dem ursprünglichen einseitigen Militarismus des Denkmals auch die zerstörerische Seite des Krieges und macht das Thema damit vollständig. Bitte umsetzen!!!

Zu umgreifend

10.06.2022 00:11 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | astridwiesendorf

Der Irrgarten hat eine bessere Antwort und gibt der Bürgerschaft wenigstens den hinteren Teilen des Denkmals Raum für neue grüne Aufenthaltsqualität.

Ähnliche Idee wie der Irrgarten aber hebt das Denkmal mehr in den Mittelpunkt und ordnet den Rest unter.

Schlussmachen

11.06.2022 14:38 | D Freie Kommentare | Sprengmeister

Alle hier vorgestellten Entwürfe sind gut, was das künstlerische Können, die Ästhetik und die vermutlich handwerklich auf hohem Niveau spätere Ausführung betrifft. Doch kein einziger der zugelassenen Entwürfe lässt ein endgültiges Schlussmachen mit dem grauenvollen Denkmal zu (Sprengen oder Abtragen, Entsorgen, etwas Neues dahinsetzen). Niemand der Verantwortlichen scheint dies auch nur in Erwägung zu ziehen. Stattdessen wird “drumherumgebastelt”. Das wertet das Horror-Teil doch nur auf. Genauso wie das jahrelange Hin-und-her. Endlich Schlussmachen-aus tiefster Überzeugung!

Mutter aller Schottergärten

17.06.2022 17:54 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | Jochen

Gutes Konzept, viele richtige Gedanken, nutzt aber leider nichts, wenn dann in der Umsetzung die „Mutter aller Schottergärten“ herauskommt.

Gelungene Konzeption, aber nur überzeugend in Kombination mit Vorschlag 3

23.06.2022 20:47 | Ernst-JurgenundMechthildFuchsundKremer

Das Konzept der Künstlerinnen findet eine adäquate Formensprache. Dass der Platz seinen Aufmarschscharakter deutlich verliert und das Denkmal dadurch entheroisiert wird, ist durch die neue Struktur des Platzes realisiert.

Fragwürdig ist jedoch die Wahl des umweltfeindlichen Materials (Teer) für die  Ausgestaltung des gesamten Platzes. Die beabsichtigte “Zumutung” wirkt vermutlich so abweisend auf die Besucher, dass eine Auseinandersetzung mit dem Denkmal eher verhindert als befördert wird.

Daher unser Vorschlag: Eine Kombination mit Vorschlag 3. Das heißt: Nur den vorderen Teil (ca. ein Drittel) in der Teergestaltung lassen, dann zur Kaiserswerther Straße hin eine begrünte Hügelstruktur in Anspielung an die Gräber von Verdun (siehe Begleitfilm). Das könnte kombiniert werden mit der Öffnung des Denkmals wie in Vorschlag Nr. 3, so dass beide Areale  des Platzes miteinder verbunden sind und im geöffneten Denkmal auch Raum für Erklärungen möglich ist

gelungene Konzeption in Kombination mit Vorschlag 3

24.06.2022 16:18 | D Freie Kommentare | Ernst-JurgenundMechthildFuchsundKremer

Das Konzept der Künstlerinnen findet ein adäquate Formensprache. Dass der Platz seinen Aufmarschcharakter deutlich verliert und das Denkmal dadurch entheroisiert wird, ist durch die neue Struktur des Platzes realisiert.

Fragwürdig ist jedoch die Wahl des umweltfeindlichen Materials (Teer) für die Ausgestaltung des gesamten Platzes. Die beabsichtigte “Zumutung” wirkt vermutlich so abweisend auf die Besucher, dass eine Auseinandersetzung mit dem Denkmal eher verhindert als befördert wird.

Daher unser Vorschlag: eine Kombination aus Vorschlag 3 und 4. Das heißt: Nur den vorderen Teil (ca. ein Drittel) in der Teer-Hügelgestaltung lassen, dann zur Kaiserswerther Straße hin eine begrünte Hügelstruktur in Anspielung auf  Gräberfelder in Verdun (siehe Begleitfilm).

Das könnte kombiniert werden mit der Öffnung des Denkmals wie in Vorschlag Nr. 3, so dass beide Areale des Platzes miteinander verbunden und historische Erklärungen im geöffneten Denkmal möglich sind.

Sehr guter Ansatz – mit Erweiterungsbedarf

25.06.2022 11:38 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | DirkJurgensen

Ein durchaus guter Vorschlag, der die Dramatik des Themas unterstützt. Ich frage mich allerdings, ob das Aufsteigen der getöteten Soldaten aus den Schützengräben optisch nicht ungewollt unterstützt wird. Ich würde diesen Entwurf unbedingt mit einer Öffnung der Gruft und dem dortigen Anbringen von Informationen erweitern. Auch könnte ich mir vorstellen, die Fläche des Denkmals mit gut sichtbarem Text zu überziehen, der die Schwärze der umgebenen Landschaft unterstützt. Der Ansatz ist sehr gut, er bedarf meiner Ansicht nach noch einer gewissen Erweiterung.

Gabs hier einen Vulkanausbruch?

26.06.2022 11:27 | D Freie Kommentare | DocB

….die Lavareste sind zumindest noch da.

Auch dieser Entwurf setzt sich nicht mit dem Denkmal auseinander, sondern kleckst was auf den Vorplatz und baut eine Interpretation drumherum.

Hilft dem Standort nicht, kann sich aber zum Skate- und BMX-Park entwickeln.

Das Leben läuft aus

27.06.2022 01:35 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | konkret

Das einzig positive an diesem Entwurf ist; die Fläche des Paradeplatzes wird aufgebrochen. Die gezeigten Veränderungen des Oberbodens vermitteln allerdings das Gefühl, nunmehr ergießt sich das Leben aller Gefallenen über weite Teile des gesamten Areals. Das ist wahrlich eine sehr kritische, wenn nicht gar explosive Masse.

Kontrast-Nutzung

29.06.2022 09:15 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | Restaurierung-Konservierung

Der Kontrast geometrische Form – amorphe Form ist klar, wird aber inhaltlich nicht eindeutig genutzt.

Nicht deutlich

29.06.2022 09:16 | „Wie beurteilen Sie die kritische Auseinandersetzung des Entwurfs mit der nationalsozialistischen Aussage des Denkmals?“ | Restaurierung-Konservierung

Das Visuelle wirkt über Assoziation, nicht über verbale Beschreibung. Derlei Schwarz wird in NRW mit Kohle assoziiert, nicht mit Krieg. Eine visuelle Kritik ist schwer zu erkennen, sicher nicht ausreichend und wenn vorhanden zu naiv.

Negativ

29.06.2022 09:16 | C „Wie verbessert der Entwurf den bestehenden Ort?“ | Restaurierung-Konservierung

Ästhetisch sehe ich persönlich keine Verbesserung, nur eine erschwerte Freizeitnutzung der Anlage.

Großartig

29.06.2022 20:12 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | WolfgangRohr

Die kritische Masse stellt die Zumutung des Krieges und des Denkmals heraus. Wenn man/frau den Platz betritt oder überqueren will, kommt man/frau nicht umhin, sich mit dem Denkmal und der kritischen Masse auseinanderzusetzen. Damit ist die Belanglosigkeit in der Wahrnehmung des Platzes unmöglich.

Sehr gelungen

29.06.2022 20:20 | B „Wie beurteilen Sie die kritische Auseinandersetzung des Entwurfs mit der nationalsozialistischen Aussage des Denkmals?“ | WolfgangRohr

Die Kritische Masse stellt die Schlachtfelder des ersten Weltkrieges dar und hinterfragt damit die Kriegsideologie des Nationalsozialismus.

Lädt zur Erkundung ein

29.06.2022 20:47 | C „Wie verbessert der Entwurf den bestehenden Ort?“ | WolfgangRohr

Die Kritische Masse verunmöglicht die Nutzung des Platzes als Aufmarschplatz. Lädt zur Begehung und Erkundung ein und verbessert die Aufenhaltsqualität.

Mein Favorit

30.06.2022 14:30 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | danelzik

In diesem Entwurf gelingt sowohl die Störung der Ästhetik des Denkmals wie des Vorplatzes. Die historischen Bezüge werden sinnlich erfahrbar. Mit seiner Realisierung wird definitiv der alte Geist des Platzes und des Denkmals vertrieben. Das Hässlich-Unförmige bietet einen kaum überbietbar starken Konstrat zu der Erhabenheitsästhetik des Denkmals.

Vielleicht ließe sich der Asphalt durch ein ökologisch verträglicheres Material ersetzen.

Gute Idee

30.06.2022 20:01 | D Freie Kommentare | PeterHeinzel

Ob die Intention der Künstlerinnen verstanden wird, bezweifel ich ja eher. Im Endeffekt macht das aber nichts, auch Fragezeichen an diesem Ort haben ihre Berechtigung. Im Gesamtbild erkennt man sehr gut, dass das Ganze, Denkmal wie die schwarzen “Wölbungen”, wie ein Fremdkörper wirken. Genauso soll es auch sein. Ein Fremdkörper, den man nicht mag, mit dem man aber leben muss und damit auch sich auseinandersetzen muss. Auch hier wird es (fast) unmöglich den Platz als Aufmarschplatz zu nutzen. Es gibt eine Verbindung der beiden Seiten durch die freie Sicht. Allerdings würde ich auch hier die Öffnung des Tores als Durchgang vorschlagen.

intensiver Ort

30.06.2022 22:34 | E.Boué

Beunruhigend! Aufwühlend!

Diese Arbeit ist so stark und so frei.

Ich galube sie schafft das, was wir von extrem intensiven Orten kennen, wenn wir sie betreten – der Atem und der Herzschlag veränern sich, Fastination und Unruhe übernehmen unsere Gedanken und wir wollen mehr wissen. Wir wollen den Ort verstehen.
Damit trifft dieser Entwurf den Nerv der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und ihre Präsenz der in der Gegenwart.

Es ist so wohltuhend einen Entwurf zu sehen, der mit stark reduzierten Mitteln die Betrachter in einen Denk- und Emotionsprozes einführt ohne ihnen die Erlebnislust, die Neugier und die Interpretationfreiheit einzuschränken.

Kritische Masse

30.06.2022 21:19 | Boyen

Dieser Entwurf ist für mich ein überzeugendes „Mahnmal“, das sich intensiv mit der schrecklichen Vergangenheit auseinandersetzt. Die Schrecken des Krieges werden den Düsseldorfern mit der hier geplanten skulpturalen Gestaltung des „Aufmarschplatzes“ deutlich vor Augen geführt. Die schwarze Asphalt-Landschaft erinnert sofort an die Schützengräben, in denen insbesondere während des 1. Weltkriegs hunderttausende Soldaten ihr Leben gelassen haben. Das Konzept der Künstlerinnen führt die von den ursprünglichen Schöpfern des 39er Denkmale in Stein gemeißelte Verführung zu Militarismus und einem neuen Krieg ad absurdum.

Hervorzuheben ist auch, dass die gesamte Fläche des Reeser Platzes in die Planung einbezogen wird: die begehbare „Schlammlandschaft“ schließt die monumentale Wand komplett ein. Die anschließende Wiese, die zu Aufenthalt und Reflexion einlädt, ist ebenso sinnvoll wie der in Richtung Kaiserswerther Straße verschobene Spielplatz. Der bisherige krasse Bruch zwischen dem militaristischen Denkmal und Spielfläche verschwindet; stattdessen wird ein allmählicher Übergang vom Mahnmal in den heutigen Alltag geschaffen.

Die genaue Zusammensetzung des Asphaltmaterials müsste noch überdacht werden.

Perspektiven