A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf, was nicht?“
B „Wie beurteilen Sie die kritische Auseinandersetzung des Entwurfs mit der nationalsozialistischen Aussage des Denkmals?“
C „Wie verbessert der Entwurf den bestehenden Ort?“
D Freie Kommentare
A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf, was nicht?“
B „Wie beurteilen Sie die kritische Auseinandersetzung des Entwurfs mit der nationalsozialistischen Aussage des Denkmals?“
C „Wie verbessert der Entwurf den bestehenden Ort?“
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Ein bisschen wie für den Schulunterricht gemacht.
Berücksichtigung vieler Sprachen und Nationalitäten, der Bezug zu der Umgebung, die verwirklichte Durchlässigkeit (Transparenz) beeindrucken mich.
Der Durchblick und die verschämte Verschleierung über die Jahrzehnte buchstäblich sichtbar gemacht. Super.
Mehr Inklusion fehlt hier, kann aber leicht nachgeholt werden (Braille, Gehörlósensprache, Toiletten (Altersdiskriminierung). Dazu kann ein offenes digitales Portal für heutige Kriege geöffnet werden.
Der Gedanke, Vogel- und Insektenschutz zu integrieren gefällt mir sehr.
letztlich zu missverständlich, als wäre die Gedankenwelt des 39er Monument ein Tor zu einem neuen Elysium, durch dass man nur hindurchschreiten müsse. Ästhetisch wertet es das bestehende Monument nicht nur auf, sondern macht es begehbar und erlebbar, öffnet es im Wortsinne. Das eigentliche, ursprüngliche Monument wirkt in seiner Verschlossenheit zumindest abweisend, fast bedrückend, das weicht jetzt einer Leichtigkeit.
Die bestehende Ödnis des ortlosen ‘Niemandsland-Platzes’ in seiner zum Glück wenig gepflegten ‘Fast-Verwahrlosung’ scheint mir Wirklichkeit als Zeichen – die bedeutungslose Bedeutung des Denkmals längst Selbstverständlichkeit. Ein weiterer monumentaler Styling-Akt wertet Ort und Bauwerk wieder auf.(Die Stahlrampe möchte unsere Gegenwart sicherlich nicht auf dem 3.Reich aufbauend, aber im Nichts endend darstellen – oder?)
Das Nazi-Gedankenkonstrukt in Denkmal und Platz zu einem (nicht nur augen-)sinnlichen ErlebnisMal umzugestalten – das sicher auch Symbolcharakter haben darf (Irrgarten, Durchgang, Leviathan) -, würde uns Bevölkerung sicherlich die Möglichkeit anbieten, den Ort lebendig einzuvernehmen.
Öffnung, Bewegung, Perspektiven und Perspektivwechsel… Ich schätze diesen Entwurf sehr und auch die Herangehensweise von Milica Lopičić & Christian Sievers! Der Entwurf nimmt uns als Beteiligte in die Pflicht, indem er im besten Sinne “Licht ins Dunkel” bringt und Dialog und Information an die Stelle von mystischer Verherrlichung stellt. Geht es nicht genau darum? Unsere Vergangenheit zum Bestandteil unseres alltäglichen Diskurses zu machen, mit ihr leben zu lernen – gerade um sie niemals in Vergessenheit geraten zu lassen?
Dass beide hier außerdem in den Dialog mit Anwohnern gegangen sind und außerdem empfehlen, dies für die Ausgestaltung des Parks in Form eines weiteren Wettbewerbs zu tun, spricht für sie und zeigt, wie sie selber als Entwerfer zurücktreten hinter dem Sinn und Nutzen des Entwurfs. Sehr achtsam und vorausschauend!
Ich freue mich schon jetzt auf den Weg vom Rhein kommend, “durch die Geschichte meiner Eltern und Großeltern” in einem Stadtpark des Heute anzukommen, der mich als Bürger willkommen heißt!
Der für mich überzeugendste Entwurf. Einfach, klar, verbinden und bildend. Sehr gut!
Ja, die Idee das Denkmal durchlässig zu machen, ist gut, keine Frage. Ich finde es sowieso richtig in das Denkmal einzugreifen, es anzutasten. Es muss ihm das Dogma der Unantastbarkeit genommen werden. Auch die endgültige Entfernung der Bahngleise und somit der längst überfällige Abschied vom Provisorium Reeser Platz und die Verwandlung in einen präsenten Ort ist sehr zu begrüßen. Aber mir ist das dennoch zu wenig. Die triste Steinwüste vor dem Denkmal bleibt in diesem Entwurf unangetastet. Ich bin der Überzeugung, dass die Akzeptanz beim Bürger mit zunehmender Attraktivität steigt. Durch ein Aufbrechen der versiegelten Fläche vor dem Denkmal (wie in Entwurf 1) sowie eine integrierte bürgerfreundliche Begrünung würde der Platz wirklich durchgängig von der Kaiserswerther Str. bis zur Rotterdamer Straße als Einheit erlebt werden können. Außerdem würde dadurch auch etwas für Klima, Flora und Fauna getan.
Durch minimalen Eingriff viel bewegt. Zudem wird durch die Öffnung dem Denkmal das Heroische entzogen.
Eine sehr intelligente Lösung.
Kombination mit Labyrinth aus Entwurf 1. wäre mein Favorit.
Für mich der treffende Entwurf, der dem Denkmal durch die Öffnung eine neue Funktion gibt, den Reeser Platz damit ebenso öffnet und die räumliche Teilung nimmt.
07.06.2022 21:41 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“
Der Entwurf setzt sich kaum vom aktuellen Zustand ab, der Aufmarschplatz-Charakter des Platzes bleibt leider erhalten.
Den Durchgang zu öffnen ist natürlich ein Eingriff zum Denkmal, der vertretbar ist, da die Historie mit Tafeln erläutert werden soll.
Die sollte aber mit dem Entwurf 1 ergänzt werden, damit der Platz als Paradeplatz aufgehoben wird.
Ein Beispiel für: „Gut gemeint und alles richtig machen wollen“.
Der geöffnete Raum wird zum Klassenzimmer, in dem man etwas lernen soll.
Das Monument wird verharmlost, der Aufmarschzweck des Nazi-Platzes ignoriert.
Nur verkopft und didaktisch ist der menschenfeindlichen Propaganda dieses Ortes nicht beizukommen.
Zumindest dem Spielplatz würde ein Tor zum Fußballspielen hinzugefügt.
Uns gefällt, dass das Denkmal selbst geöffnet wird und damit ein “Zerstörungsschritt” vollzogen wird, der sichtbar bleibt. Die beabsichtigten Erklärungen, insbesondere in unterschiedlichen Sprachen, Schriften etc. innerhalb der jetzigen “Gruft”, die dadurch dekonstruiert wird, überzeugt uns.
Allerdings fehlt uns, dass der Aufmarschcharakter des Reeser Platzes nicht mit zum Ausdruck kommt, auch wenn die ursprüngliche Gesamtfläche mit Spielplatz durch die Öffnung des Denkmals erkennbar wird.
Unser Vorschlag: Verbindung zwischen dem Vorschlag Nr. 3 und 4: Statt auschließlich schwarzer Teerhügel dort (Vorschlag 4) hügelartige begrünte Ausbreitung in Richtung Kaiserswerther Straße (vgl. Fotomaterial Hügellandschaft Verdun in Vorschlag 4).
Ggf. darüberhinaus: Informationen zum gesamten Komplex Golzheimer Siedlung (NS- Wohnanlage), die das Areal Reeser Platz in einen gesamthistorischen Kontext der NS-Baugeschichte der Stadt Düsseldorf stellt, sowie eine Wiederaufstellung des Rübsam Denkmals (jetzt Tonhalle) an dieser Stelle, dem ursprünglich vorgesehenen Ort. Das Areal solte Lernort und Mahnmal sein.
Der Ansatz des Öffnens und die Möglichkeit, sich über die Geschichte zu informieren, ist ein guter. Es ist ein geeigneter Eingriff ist das bestehende Denkmal, der mir in den anderen Entwürfen eher fehlt. Dennoch halte ich diesen Vorschlag nicht für ausreichend, könnte aber mit anderen Vorschlägen kombiniert und damit verstärkt werden. So halte ich beispielsweise den hier fehlenden Eingriff in die Aufmarschfläche für falsch, denn das Loch im Denkmal ist angesichts der Größe des Platzes zu klein und ändert zu wenig.
Von allen Vorschlägen gefällt mir dieser am Besten.
Er modifiziert das Denkmal behutsam, und gibt die notwendigen Erklärungen zur Historie.
Gleichzeitig erschließt er den gesamten Platz. Die Wand des Denkmals wird durch die Verbindung mit dem Kinderspielplatz entschärft, und gleichzeitig werden beide Teile des Platzes vereint.
Dieser städtebauliche Aspekt wird sonst von keinem Entwurf aufgenommen.
Die Öffnung des “Denkmals” ist sicherlich ein guter Denkansatz. Die Öffnung sollte allerdings den gesamten Mittelteil auch oberhalb des Tores umfassen und somit können die Nutzer bereits von der Straße über den immer noch vorhandenen “Aufmarschplatz” die Gesamtheit des Parks visuell wahrnehmen. Der Denkansatz für eine ökologische Gestaltung des hinteren Teiles muß konsequenterweise auch eine Öffnung der Parade- und Aufmarschfläche im vorderen Teil erfolgen.
Hierzu gibt es ein Element das einen derartigen Platz mit positiver Energie und Leben füllen kann; WASSER
Die im Video erklärte Absicht der Künstler wird, wie es so oft bei zeitgenössischer Kunst der Fall ist, zumal dem Laien nicht visuell transparent. Der Anspruch, sich mit den verbalen Informationen auseinanderzusetzen, scheitert in den meisten Fällen.
Das Visuelle wirkt über Assoziation, nicht über verbale Beschreibung. Die Öffnung von Ober- und Unterwelt könnte in Bezug auf die im Original bewusst angelegte urbane Dreiecksachse und dergleichen das Gegenteil von Kritik zur Folge haben, oder aber – für den nicht Informierten – ein Inhalts-schweres Denkmal leichter machen als dessen Inhalte waren und sind.
30.06.2022 14:23 | A „Was gefällt Ihnen an diesem Entwurf? Was nicht?“ | danelzik
Der Gedanke, beide Parkteile direkt miteinander zu verbinden, gefällt mir. Eine bauliche Veränderung des Denkmals lehne ich allerdings ab. Und die monumentale Wirkung des Baukörpers sowie der Reliefe wird nicht tangiert. Auch bleibt der Vorplatz in seiner faschistischen Gestalt unberührt. Mit der weitgehenden Verlagerung der Kritik auf eine Textebene wird der Ästehtik zu wenig entgegengesetzt.
30.06.2022 19:37 | D Freie Kommentare | PeterHeinzel
Der Vorschlag das Denkmal zu öffnen um eine Verbindung zu beiden Seiten zu erhalten, wurde auch schon auf dem ersten Öffentlichkeits-Workshop vorgeschlagen. Es sollte eine erste Veränderung des Denkmals sein um u.a. zu verhindern das weiterhin Kränze abgelegt werden können hinter dem Tor. Das ist leider nicht umgesetzt worden. Es ist bei diesem Entwurf aber insgesamt keine großartige Weiterentwicklung des ursprünglichen Vorschlags zu sehen. Auch hier bleibt Denkmal und Aufmarschplatz als Ganzes unangetastet. Ein paar Infotafeln mit QR-Codes ist nun wirklich nicht besonders intuitiv. Einzig die Einbeziehung der Städte bzw. Bürgermeister*innen der betroffenen Städte der 39er ist eine sehr gute Idee, die auf jeden Fall weiterverfolgt werden sollte – egal wie das Denkmal einmal ausschauen sollte.
30.06.2022 21:17
Nur wenige EntwurfsverfasserInnen haben sich überzeugend mit der Rückseite des Denkmals beschäftigt. Eine Verbindung zwischen Denkmal und Spielplatz erscheint mir allerdings sinn- und inhaltslos. Der radikale Eingriff, nämlich die Öffnung des Denkmals zum östlichen Teil des Platzes erscheint nur auf den ersten Blickdeshalb mutig und sympathisch.
Ein Eingriff in das Denkmal müsste sicherlich erst einmal grundsätzlich diskutiert werden.
Ich halte es für bedenklich, das in sich geschlossene, ohne Zweifel monströse skulpturale Werk auch nur in Teilen zu zerstören, um es vielleicht erträglicher zu machen. Gerade in den heutigen Zeiten ist die Auseinandersetzung mit dem kriegsverherrlichenden Ort, der nun Generationen “überlebt” hat, sehr wichtig. Dies gilt insbesondere, wenn man das Ziel hat, diesen Ort zu einem eindrücklichen Lernort für uns alle zu machen.
Die verbleibenden Reliefs mit den aus der Gruft marschierenden Soldaten werden unverständlich, so meine ich, wenn das propagandistische Gesamtkonzept des Denkmals mit einem Durchgang zum Spielplatz verharmlost wird.
Das Denkmal wir hiermit so verändert, dass es nicht mehr so ein schäbiger Gammelort ist, sondern zu einem Tor wird. Ein Tor macht neugierig und lädt zum Durchschreiten ein. Dahinter sind – mit etwas Glück – spielende Kinder vorzufinden.