Schon seit einiger Zeit setzt sich Daniela Georgieva intensiv mit dem Judson Dance Theater auseinander, einem in den 1960er Jahren in New York gegründeten Zusammenschluss von Tänzer*innen, Choreograf*innen, bildenden Künstler*innen, Komponist*innen und Filmemacher*innen, der neu definierte, was alles als Tanz gelten kann.
Die Performances des Judson Dance Theater umfassten alltägliche Bewegungen und Gesten, griffen die Strukturen von Spielen, einfachen Aufgaben und sozialen Interaktionen auf. Spontanität und unkonventionelle Kompositionsmethoden wurden betont. Mit seinem gattungsübergreifenden Ansatz, der sich als körperliche Annäherung und physische Erfahrung von Kunst, Tanz und Minimal Music versteht, prägte das Judson Dance Theater jenen „fluiden“ Ansatz, der für unser gegenwärtiges Verständnis von Performancekunst wesentlich ist.
Daniela Georgieva interessiert die aus dem Alltag abgeleitete, auf Improvisation basierte Bewegung als Streben nach Freiheit und Vielfalt in einem Tanz, der „gängige“ Bewegungsmustern bewusst macht. Sie entwickelt die minimale Erzählsprache, die mit dem Judson Dance assoziiert wird, in ihrer eigenen tänzerisch-choreografischen Arbeit weitere und setzt den Fokus verstärkt auf die Relationalität von Körper und Raum. Dem Herantasten des Körpers an seine Umgebung korrespondieren andere Elemente wie Objekte, Licht, Klang und Stimme.
Zwei Tänzerinnen und ein Tänzer interpretieren Bewegungsmuster des Gehens, Springens und der Begegnung. Ihre immer wieder leicht anders gestaltete Performance ist zwischen 14-17 Uhr an dem 22.08.2020 im Lantz’scher Park in Lohausen zu sehen.
(Text: Vanessa Joan Müller)
22. August, 14 – 17 Uhr
Choreografie: Daniela Georgieva
Performer*innen: Sophia Seiss, Philip Wiehagen und Alexandra Knieps
Daniela Georgieva (*1979 Plovdiv, lebt in Düsseldorf)