Die Kunstkommission Düsseldorf will gemeinsam mit der DB-Netz AG einen offenen Ideenwettbewerb ausloben / Eine entsprechende Beschlussvorlage geht nun in die politischen Gremien
Mit dem Projekt Rhein-Ruhr-Express (RRX) will die Deutsche Bahn (DB) den Schienenpersonenverkehr in der Metropolregion Rhein-Ruhr weiter ausbauen und verbessern. Es ist eines der wichtigsten Eisenbahninfrastrukturprojekte in NRW, um den Regionalverkehr auf der Kernstrecke des Ruhrgebietes und des zentralen Rheinlandes, von Dortmund über Essen, Duisburg und Düsseldorf nach Köln, durch dichtere Taktfrequenzen und höhere Beförderungskapazitäten aufzuwerten. Im Rahmen des Projekts plant die DB rund 25 Kilometer Schallschutzwände durch das Düsseldorfer Stadtgebiet zu errichten. Die Strecke führt unter anderem vorbei an industriell und kleingewerblich genutzten Baugebieten, Bürobauten, Freiflächen und Grünanlagen sowie vor allem entlang anliegender Wohnquartiere. Der Bau von Schallschutzmaßnahmen entlang dieser innerstädtischen Strecke dient dem aktiven Lärmschutz und ist gesetztlich vorgeschrieben. Natürlich stellt der Bau aber auch eine signifikante Veränderung im Stadtbild dar. Es ergibt sich eine städtebaulich wie gestalterisch anspruchsvolle Aufgabe mit dem Ziel, den Schallschutz bestmöglich in das jeweilige Stadtbild zu integrieren.
Daher möchten die Stadt Düsseldorf und die DB gemeinsam einen interdisziplinären Gestaltungswettbewerb hinsichtlich des Schallschutzes entlang der RRX-Strecke initiieren – der Abschnitt Angermund ist aus der vertieften Darstellung ausgenommen, da dort noch nicht über die Ausbauvariante entschieden ist. Eine entsprechende Beschlussvorlage wird nun in die Gremien eingebracht und steht unter anderem auf der Tagesordnung der Sitzungen des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am 9. Februar und des Kulturausschusses am 17. Februar, bevor sie schließlich am 10. März vom Stadtrat behandelt wird.
Unter der Leitung der Kunstkommission Düsseldorf sollen in enger Abstimmung mit der Fachverwaltung und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG insgesamt 13 interdisziplinäre Teams aus dem Umfeld Kunst, Stadtplanung, Architektur, Ingenieurwesen, Ökologie und Forschung eingeladen bzw. über ein offenes Präqualifikationsverfahren ausgewählt werden, um Entwürfe zu erarbeiten. Es soll eine gesamtstädtische, ästhetische, funktionsgerechte, innovative und visionäre Gestaltungsidee entwickelt werden, die die Themen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität klar mit einbezieht. Gleichzeitig soll die Idee auch überregionale Strahlkraft entwickeln. Die Gesamtkonzeption ist vertiefend an drei Trassenteilabschnitten darzustellen, wobei dies an einem hochliegenden S-Bahnhof, an einem Bereich in freier Stecke in Dammlage sowie an einer weiteren Stelle im ebenen Gelände nach freier Wahl erfolgen soll.
Der Wettbewerb soll offen für interdisziplinäre Teams mit einer vorgeschalteten Präqualifizierungsstufe ausgelobt werden. Die Finanzierung des Wettbewerbs erfolgt hälftig durch die Stadt Düsseldorf und die Deutsche Bahn-AG. Weitere Informationen folgen in Kürze.